Amtliche Meldung

Verkehrssicherungsmaßnahmen und Holzeinschlag im Gemeindewald

Förster Georg Spang teilt mit, dass das Absterben insbesondere von Ahorn und Eschen in der Rheinebene unvermindert weitergeht.

Viele Bäume haben den Kampf gegen Trockenheit, Pilz- und Borkenkäferbefall verloren, sind abgestorben und stellen jetzt eine Gefahr für die Waldbesucher dar. In den nächsten Wochen werden deshalb an den Hauptwegen Verkehrssicherungsarbeiten durchgeführt.

Ein Teil des Waldes wird durchforstet, wobei hier fast ausschließlich kranke und tote Eschen und Ahorn entnommen werden. Aufgrund der nassen Witterung wurden die Arbeiten lange verschoben und haben Ende Januar erst begonnen. In Neuhofen wird hinter dem Kindergarten und dem Waldpark gearbeitet. In Waldsee im überwiegend im Wörth und in Otterstadt im Angelwald und der Bannweide. Aufgrund der milden und sehr feuchten Witterung müssen die Arbeiten öfters eingestellt werden, die Wege werden in Mittleidenschaft gezogen und vor allem wird wahrscheinlich der Brennholzeinschlag nicht wie geplant durchgeführt werden können. Der Förster bittet um Geduld bei den Waldbesuchern und vor allem bei den angemeldeten Brennholzkunden.

Es macht Sinn, diese kranken Bäume zu nutzen:

– durch die Nutzung wird das im Holz gebundene CO2 so weit wie möglich längerfristig gebunden, bei der Brennholznutzung wird es ebenso wie bei der natürlichen Zersetzung des Holzes wieder freigesetzt.

– wenn Brennholz als Heizenergie genutzt wird, verbraucht man keine fossilen Energieträger. Insbesondere als Übergangslösung zu sauberen Lösungen ist das legitim. 1 Ster Holz hat den Heizwert von 220 Litern Heizöl. Bei ca. 400 Ster Holznutzung im Gemeindewald ist das schon eine ganze Menge an nicht verbrauchtem Gas oder Öl.

– wenn der Wald nicht gepflegt wird, stockt oft der Verjüngungsprozess im Wald. Brombeeren, Schlingpflanzen und Neophyten machen sich breit und behindern das Wachstum neuer Waldbäume. Totholz fällt immer wieder auf die natürliche Verjüngung. Eine Pflege der aufwachsenden Bäume ist nur schwer möglich

– in den vielbesuchten Gemeindewäldern spielt auch immer die Sicherheit und Standfestigkeit der Bäume eine wichtige Rolle. Abgestorbene Eschen und Ahorn können relativ bald in jede Richtung umfallen und stellen eine Gefahr für Waldbesucher dar.

In der nächsten Woche wird das angefallene Holz zu den Waldwegen transportiert und als Brennholz verkauft. Neubestellungen sind erst wieder ab nächstem Herbst möglich.

Zum Einsatz kommen große Forstmaschinen. Diese Maschinen arbeiten pfleglich und schnell, haben aber keine „Rundum-Augen“. D.h. es besteht Lebensgefahr, falls sich jemand einer Holzerntemaschine nähert. Die Bevölkerung wird gebeten, die Absperrungen zu ihrer eigenen Sicherheit zu respektieren und sich auf keinen Fall Maschinen oder Waldarbeitern zu nähern.

Um eine flächige Befahrung der Waldbestände zu verhindern, ist es notwendig, dass so genannte Rückegassen eingelegt werden. Das sind parallele Linien durch den Wald auf denen sich die Forstmaschinen bewegen dürfen. Früher durfte kreuz und quer durch den Wald gefahren werden und nach und nach wurde der gesamte Boden verdichtet. Durch die Gassen wird die Befahrung auf festgelegte Linien gelenkt. Die Gassen werden mit Spezialmaschinen befahren, wachsen nach der Holzernte wieder zu, werden aber bei dem nächsten Einsatz im Wald (ggf. erst nach 10 – 15 Jahren) wiederbefahren. Man kann sie an den weißen Strichen an den Randbäumen erkennen.

Brennholz ist nicht unendlich vorhanden und deshalb eher eine „Nische“ in der Energieversorgung. Förster Spang teilt mit, dass die Nachfrage nach Brennholz im ganzen Forstamtsbereich extrem hoch ist und dass die Nachfrage das Angebot weit übersteigt.

Der Wald wird auch weiterhin nachhaltig bewirtschaftet auch wenn große Ausfälle bei der Baumart Kiefer in den Wäldern von Schifferstadt bis Maxdorf und bei der Esche in den Auewäldern zu verzeichnen sind. Eine Steigerung der Brennholzmenge ist nicht möglich. Der Förster bittet um Verständnis.

Durch die massive Entnahme der geschädigten Bäume, verändert sich das gewohnte Waldbild, es wird darauf geachtet, dass natürliche Waldverjüngung erhalten bleibt und die Wiederaufforstungsflächen werden möglichst schnell wieder bepflanzt. Die Bepflanzung erfolgt mit einer viel größeren Artenvielfalt. Förster Spang hofft, dass sich die kleinen Bäumchen tiefere Wurzelräume erschließen (um auch die kommenden, heißen Sommer zu überleben) und durch die vielfältige Mischung widerstandsfähiger gegen Krankheiten werden.

Im nächsten Frühjahr werden in den Gemeinden im Revier über 5.000 neue Bäume gepflanzt werden.

Rückfragen gerne an das Forstrevier Schifferstadt: Telefon: 06232 6580859 Mail: georg.spang@wald-rlp.de.

Georg Spang

 

 

Der Beitrag steht unter Einhaltung der Bildrechte von Dritten zur freien Verfügung.